Die Geschichte des Stahlfasses

Früher bestanden Fässer aus Holz. Ein Küfer oder Böttcher fertigte sie aus Holzdauben und -ringen. Die bauchige Form verlieh den Fässern zwar eine gute Stabilität, aber sie alterten schnell und Undichtig­keiten waren häufig.

Historisch

Durch die Entwicklung der Mineralöl- und chemischen Industrie stieg der Bedarf an Fässern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sprunghaft an. In West­europa wurde 1920 die so genannte Asphalt- oder Bitumen­trommel eingeführt. Diese hatte ein Volumen von 160 Litern. Die Mengen­einheit "Barrel" (für Rohölpreise) basiert heute noch darauf.

Der Sieges­zug des Stahl­fasses beginnt

Im Zweiten Weltkrieg standardisierte das American Petroleum Institut das 55-US-Gallonen-Stahlfass. Diese Standardisierung wurde in vielen Ländern übernommen und das 216,5-Liter-Stahlfass verbreitete sich daraufhin weltweit. Pro Jahr werden heute 140 Millionen neue Fässer hergestellt, was auch die einheit­liche Rekon­dition­ierung von Fässern erheblich verein­fachte.

Stahlfässer wurden mit der Zeit immer leichter und material­sparender. Die Qualität wurde dabei aber weiter verbessert. Ein modernes Rollsicken­fass bringt etwa 20 Kilo auf die Waage. Anfang des 20. Jahr­hunderts waren das noch etwa 60 Kilo. Durch verbesserte Stähle und moderne Fertigungs­technologien konnte einiges an Gewicht gespart werden.

Vielseitig­keit und leichtes Handling

Stahl­fässer sind sehr vielseitig einzusetzen. Ob Honig, Fruchtsäfte, Tomatenmark, Speiseöl, Kosmetikrohstoffe oder vieles andere. Gebinde aus Stahl­blech sind das Pack­mittel der ersten Wahl. Sie sind hygienisch, leicht zu reinigen und absolut geschmacks­neutral. Stahlfässer weisen eine hohe Haltbar­keit auf sowie eine sehr gute Lagerfähigkeit.

Flüssig­keiten werden meistens in Spundfässern abgefüllt. Diese haben eine Füllöffnung sowie einen festen Deckel und Boden. Deckel­fässer haben dagegen einen abnehmbaren Deckel, der mittels Spannring fixiert wird. Vornehmlich werden pastöse und pulverige Güter eingefüllt. Alle Stahl­fässer können außen werbe­wirksam lackiert werden und auch innen können je nach Einsatzgebiet füllgut­beständige Lackierungen aufgetragen werden.

Rekondition­ierung ist aktiver Umweltschutz

Ein 216,5-Liter-Stahlfass wird etwa vier- bis fünfmal wieder verwendet, bevor es recycelt wird. Als klassisches Mehrweg­gebinde findet ein rekonditioniertes Fass wieder seinen Weg in die Industrie.



Quelle: "Einfach genial - genial einfach: Das Stahlfass, Ansichten und Einsichten" (Stahl-Informations-Zentrum; Verband Metallverpackungen e.V.)